Evangelische Kirche Dhaun
Die kleine evangelische Kirche im Ortsteil Dhaun ist von ihrem Ursprung her keine Kirche. Über Jahrhunderte fanden die Gottesdienste sowohl für die Herrscherfamilien als auch für die Dorfbevölkerung in der dem heiligen Georg geweihten Kapelle auf dem Dhauner Schloss statt.
Nachdem 1794 französische Revolutionstruppen das linksrheinische Gebiet besetzten, kam auch das Schloss in deren Hände. 1804 versteigerte die französische Verwaltung die Anlage, neuer Besitzer wurde Andreas van Recum, der die Gebäude abreißen ließ.
Nicht mitversteigert wurde das außerhalb der Schlossanlage stehende gräfliche Brauhaus. Dieses wurde 1809 durch eine Order Napoleons der evangelischen Gemeinde Dhauns geschenkt, die darin nun ihre Kirche einrichtete. Knapp 60 Jahre später erhielt das Gebäude auch einen Kirchturm.
Im Inneren der von außen unscheinbar wirkenden Kirche befinden sich allerdings noch 24 Tafelbilder mit biblischen Szenen und 12 Apostel- und Evangelistenbilder, die alle aus dem Inventar der ehemaligen Hofkapelle des Schlosses stammen und von Andreas van Recum der evangelischen Kirchengemeinde geschenkt wurden. Ihre Entstehungszeit wird in die 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert.
Außerdem wird in der Kirche auch noch eine schmuckvolle Altardecke aufbewahrt, die die letzte Dhauner Wild- und Rheingräfin Luise (+ 1733) stiftete.
Die Kirche ist nur zu den Gottesdiensten geöffnet. Reproduktionen der Tafelbilder hängen aber jetzt in der Ruine der ehemaligen Hofkapelle auf Schloss Dhaun und sind dort zu besichtigen.